Das war mal wieder kein ruhiger Start ins neue Jahr, im Januar war so einiges los …
Aber zunächst eine kleine Erklärung, denn es sind in letzter Zeit doch einige liebe Menschen hinzugekommen, um Foteinis und unserer Arbeit zu folgen:
In unseren Monatsrückblicken erzählen wir immer über die Dinge, die sich zusätzlich zu Foteinis vollgepackten Alltag ereignen. Einem Alltag, in dem es keine Zeit für Langeweile gibt und nur selten Zeit für Erholung ist. Alleine ihr Haushalt ist ein anderer als wir ihn kennen. Ich denke da nicht nur ans Putzen, sondern z.B. auch an den täglichen Wäscheberg. Es sind nicht nur die Decken, die sie als Schutz über den Sitzmöbeln hat. Jedes Mal, wenn die drei aus dem Gehege zurückkommen, wird sich umgezogen. Die Hunde freuen sich, sie springen Foteini, Giannis und Panagiotis an und dabei ist es den Fellnasen reichlich egal, ob sie vorher zufällig in ein Häufchen getreten sind. Die Waschmaschine läuft bei Foteini vom frühen Morgen an und noch bevor sie zu Bett geht, wird die letzte Maschine angeworfen.
Dazu kommen die täglichen Fahrten zum Gehege, um die Hunde zu füttern, Näpfe zu spülen, Decken zu wechseln und alles sauber zu machen. Die nahezu täglichen Fahrten zum Tierarzt, das Füttern der Hunde auf der Müllkippe und am Straßenrand und dazu noch das Reagieren auf allerlei Hilferufe von Bekannten und Verwandten, nehmen auch einiges an Zeit in Anspruch. Und zu alledem hält Foteini uns auf Facebook stets auf dem Laufenden. Sie erzählt uns von neuen Vorkommnissen und postet ihre Hunde, damit sie von ihren Paten gesehen werden und eine Chance haben, von etwaigen Adoptanten entdeckt zu werden.
Und das war nur ein kleiner Einblick in ihren Alltag.
Aber nun zum Rückblick:
Anfang Januar kam ein Hilferuf von Foteinis Tante, die auch einige Straßenhunde versorgt. Eine Hündin, die schon ein paar Jahre dort auf der Straße lebt, hatte Probleme mit ihrem Ohr. Sie wurde zuvor schon behandelt, doch plötzlich stand sie blutüberströmt vor Foteinis Tante. Foteini machte sich sofort auf den Weg … Die Diagnose war eine zervikalen Dermatitis und eine Thrombose der Blutgefäße. Leider führte die weitere Behandlung nicht zum gewünschten Erfolg und ein Stück des Ohrs musste amputiert werden.
Bei Max-Billi wurde Foteini um Vermittlungshilfe gebeten, worauf sie ihn auch gleich kastrieren ließ. Seine Familie zieht um und kann ihn leider nicht mitnehmen. Unsereins fehlt da meist das Verständnis, aber ich sehe da einen kleinen Lichtblick. Meistens landen dort solche Hunde einfach auf der Straße, doch bei Max-Billie wurde um Hilfe gebeten! Dennoch sehe ich kommen, dass er bald Teil von Foteinis Clan ist …
Die nächste Bitte um Hilfe kam von einer Bekannten. Ihr waren ein paar kleine Hunde auf ihrem Arbeitsweg, ganz in der Nähe ihres Arbeitsplatzes, aufgefallen. Die Straße stark befahren und die Anwohner nicht sonderlich tierfreundlich. Sie fürchtete um die Sicherheit der Fellnasen und fragte Foteini, ob sie diese nicht aufnehmen könnte. So kamen zunächst Sadiago und Malvina und kurz darauf noch Sadiagos Mama Carol zu Foteini.
Und auch bis zum nächsten Hilferuf dauerte es nicht lange. Eine Freundin von Foteini fand einen ausgehungerten und dehydrierten Welpen auf der Straße in den Bergen. Schnell stellte sich heraus, dass Diamantis taub zu sein scheint. Auch wenn er sich trotz seiner Taubheit gut Zurecht findet, wäre das dort auf der Straße eine große Gefahr für ihn gewesen. Nachdem Foteini ihn dann gut versorgt und aufgepäppelt hatte, zeigt sich Diamantis nun als ein wahrer Sonnenschein.
Der Januar schien bei Foteini der Monat der kleinen Hunde zu sein, denn auch für Chanel und Cesylia wurde Foteini um Hilfe gebeten. Die kleine Chanel, lebte trotz Besitzer auf der Straße, wurde nicht kastriert und brachte regelmäßig neue Welpen zur Welt, die dann leider überfahren wurden. Was für ein ständiger Kampf für diese kleine Maus. Und Cesylia wurde bei Eiseskälte dort auf der Straße ausgesetzt. Foteini ließ die beiden gleich kastrieren und nahm auch sie bei sich auf, in der Hoffnung, dass sie schnell eine liebe Familie finden.
Zwischenzeitlich traf Foteini Hunde eines Schäfers auf der Müllkippe, die im Müll nach Futter suchten. Immer wieder zerreißt es ihr das Herz, zu wissen, wie schlecht diese Hunde versorgt werden. Sie kann dann leider nicht viel mehr tun, als die Hunde zu füttern und ihnen in manchen Fällen eine Wurmkur und etwas gegen Parasiten – oft haben sie Räude – zu geben.
Der nächste Schreck kam, als die Schäfernasen, die immer zu ihr ans Gehege kommen, zwei kleine Hunde mit im Schlepptau hatten. Foteini hatte sie bis dahin noch nie gesehen und hatte Angst, was die Großen mit den Kleinen anstellen könnten. Und als sie sah, weder der kleine Rüde noch das kleine Mädchen waren kastriert, wusste sie, wie berechtigt diese Angst doch ist. Man möchte sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn eine so kleine Hündin zwischen all den großen Rüden Läufig wird. Genauso schlimm wäre das auch für den kleinen Bub, der einen solchen Kampf um eine heiße Hundedame in diesem Umfeld niemals überleben würde. Zum Glück konnte sie in diesem Fall den Schäfer überzeugen und durfte die beiden, sie heißen Anouk und Remi, kastrieren lassen. Beide waren voller Flöhe und Zecken und die kleine Anouk kämpft zudem mit Räude und Ehrlichiose. Sie bräuchte dringen eine Therapie. Wir werden sehen, ob der Schäfer sich auch darauf einlässt.
Dann gab es da noch die Labby-Mix Hündin Melissa. Ihr Herrchen verstarb und die Familie wollte sich nicht um sie kümmern. So landete die liebe Hündin auf der Straße. Als Foteini davon hörte, machte sie sich auf den Weg, um nach ihr zu schauen. Die sanfte Hündin ließ sich leicht davon überzeugen ins Auto einzusteigen und landete kurz drauf zur Kastration beim Tierarzt. Nun wartet auch sie bei Foteini auf eine neue Familie …
Als Foteini ein paar Hunde zum Transport gebrachte hatte, sah sie auf der Rückfahrt eine ausgesetzte Jagdhündin, die höchstwahrscheinlich tragend war, am Straßenrand. Sie ließ sich leider nicht einfangen. Foteini ließ ihr zunächst reichlich Futter dort und informierte eine Frau, die in dieser Gegend (etwa 40km von Foteinis Zuhause entfernt) Straßenhunde füttert. Diese konnte die Hündin bislang auch nicht einfangen, aber zumindest füttern. Durch die Fütterung bleibt die Hündin hoffentlich am Ort und somit erhöht sich zumindest die Chance, sie doch noch zu sichern.
Ich wollte gerade den Monatsrückblick posten, als Foteini noch einen weiteren Beitrag bei Facebook einstellte. Man kann es nicht anders sagen, der Januar war wirklich der Monat der kleinen Fellnasen. Wieder war es ein ganz kleines Mädchen, das zwischen großen Hunden eines Schäfers nach Futter suchte. Der Mann hatte das ausgesetzte Hundekind aus einem Kanal gefischt, wo die kleine Zacharenia, bei dem Versuch zu trinken, wohl hineingestürzt war. Bereitwillig gab der Schäfer die kleine Maus ab, denn ein Stall mit vielen großen Hunden – Zacharenia ist gerade mal so groß wie eine mittelgroße Katze – ist wahrlich nicht der richtige Ort für sie.
Zusätzlich zu den Kastrationen von Chanel, Cesylia, Max-Billi, Anouk, Remi und Melissa, wurden noch Leopold, Freddy und Argos kastriert.
Aber es gab auch ein paar Glücksgeschichten, denn Henna, Maddie, Argos, Leopold und Freddy durften, dank des Vereins Stray Einsame Vierbeine, zu ihren neuen Familien reisen.
Die einzelnen Beiträge findet ihr hier: #Foteinis_Januar2022
Der Januar war also wieder einmal ein sehr arbeitsreicher und nervenaufreibender Monat für Foteini und ihre Familie. Die Emotionen dahinter sind für uns meist gar nicht wirklich vorstellbar.
Und auch wenn ich mich wiederhole …
Die Arbeit vor Ort können wir ihr nicht abnehmen, aber wir können sie dennoch seelisch unterstützen und zudem dafür Sorge tragen, dass es den Hunden an nichts fehlt. Und das geht natürlich nur mit Eurer Hilfe, für die wir unglaublich dankbar sind.
Danke, dass ihr für Foteini und ihre Fellnasen da seid!!!
Wie ihr uns unterstützen könnte findet ihr entweder auf unserer Homepage
https://www.foteinis-fellnasen.de/ oder in unserer Facebook Gruppe im fixierten Beitrag oder unter dem #Unterstützungsmöglichkeiten.
Ich danke euch von Herzen für eure Aufmerksamkeit und eure Unterstützung
und wünsche im Namen von Wir für Foteinis Fellnasen e.V. alles Gute für den kommenden Monat.
Herzliche Grüße und alles Liebe
Eure Ute
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