Der Musenkuss
Ich zog mich also zurück und dachte darüber nach, was ich von nun an mit meinem Leben anstellen wollte. „Wie könnte ich beim Tragen schwerer Kauknochen helfen?“
Immer wieder las ich irgendwo, man müsse die Engel nur um Hilfe bitten – einfach eine Frage an sie ins Universum schicken – und so tat ich dies einfach mal. Jetzt denkst du vielleicht, die antworten doch eh nicht, aber ist das wirklich so? Es heißt nämlich auch, dass wir oft Fragen stellen, aber dann gar nicht wirklich auf die Antwort achten. Deshalb war ich clever und bat zudem um ein deutliches Zeichen, damit ich deren Reaktion auf meine Frage nicht verpenne. Ich kenne mich ja, schwupp, mal wieder mit den Gedanken bei den Problemen anderer Leute und schon bin ich nicht mehr im Hier und Jetzt – also nicht mehr bei mir.
Aber zurück zu dem deutlichen Zeichen. Rambazamba, war es da. Nee, Rambazamba war sie da. Sie hatte orange-rote Haare und trug ein grünes Kleid …
„Hi, ich bin Raphaela, deine Muse und möchte dich in deinem Sein unterstützen!“
„Hä?“, dachte ich nur und wartete, ob sie noch etwas sagen würde. Doch sie schwieg und sah mich nur liebevoll an.
So wagte ich mich ein Schritt vor und sagte ganz intelligent, wie Smalltalk meistens so ist: „Schickes Kleid, coole Haarfarbe, - fast wie bei Karma-Klaus!“
Sie strahlte daraufhin über das ganze Gesicht und sagte: „Ich trage dieses grüne Kleid, weil es eine heilende Wirkung hat, sich mit dieser Farbe zu umgeben. Meine orangefarbenen Haare symbolisieren Lebensfreude und sollen mich darin unterstützen, der Meinung anderer unbekümmert gegenüberzutreten. Beides unterstützt die seelische Gesundheit. Meine, wie die derer, die mir begegnen.“
Das Farben von Bedeutung sind wusste ich natürlich, hatte aber nie weiter darüber nachgedacht und es einfach nur unbewusst wahrgenommen.
Also wieso trat genau dieses Mädchen in mein Leben und warum waren da diese Parallelen zu den Klausifarben? Was hatte das alles zu bedeuten? Was genau sollte mir das Spiegeln? Fragen über Fragen …
Also sprach ich sie vorsichtig drauf an: „Schön, und nu´?“
„Die Engel sollten dir ein deutliches Zeichen schicken. Ich bin dieses Zeichen und ich bin hier, um dich auf deinem Weg zu unterstützen.“
Dann kam Raphaela schnurstracks auf mich zu, gab mir einen Kuss auf die Stirn und hauchte mir den „Auftrag“ ein.
„Ja Chakra!“, schrie ich laut in die Welt, denn ich spürte plötzlich ihre liebevolle Energie, die mir dabei helfen möchte, mehr Liebe und Herz in unsere Welt zu tragen.
„Coole Idee, da bin ich dabei! Aber hey, du hilfst mir nur und wir machen das auf meine Weise. Nur damit das klar ist!“
Aber dann war sie plötzlich wieder verschwunden und ich rief ihr noch hinterher: „Ja und nu´? Wie geht´s jetzt weiter?“
„Ja Chakra!“, hörte ich sie noch lachend sagen und spürte urplötzlich eine ganz behagliche Stille in mir.
Für den ersten Moment war alles getan und alles Weitere wird sich ergeben …
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