Kürzlich war ich gemeinsam mit Klaus auf Spendentour. Wir sind mit einem Truck voller Hilfsgüter Richtung Griechenland zu Foteini gefahren. Unterwegs hatten wir einige tolle Erlebnisse. Mir haben ganz besonders die Wellnessbehandlungen mit Pfotenmassage gefallen und Klaus hatte den meisten Spaß, den Whirlpool mit eigenem Blubbern zu betreiben. Außerdem haben wir einiges besichtigt, getanzt, gelacht und uns zwischendurch auch schon mal ein bisschen gezankt.
Ihr wisst ja, grüne Hunde sind manchmal schon mal ein bisschen schwer von Begriff. Da soll man immer die Ruhe bewahren. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie oft Klaus noch zum Eifelturm wollte. Ich konnte ihm 100 Mal erklären, dass der ganz woanders ist.
Endlich bei Foteini angekommen, wollte er den Hunden doch tatsächlich das Futter wegfressen. Pansenbrötchen kämen ihm langsam zum Hals raus, er bräuchte mal was Trockenes. Aber als er seinen Hunger dann endlich gestillt hatte, sind wir doch mit den Hunden gut ins Gespräch gekommen.
Viele sprachen davon, wie dankbar sie für die Liebe sind, die sie von Foteini bekommen. Und sie waren unglaublich froh, keinen Hunger leiden zu müssen. Viele kannten diese Not noch aus ihrer Vergangenheit. Auch bei Schmerzen würde ihnen immer geholfen. Manche von ihnen möchten sogar für immer dableiben, aber die meisten wünschen sich trotz der guten Pflege, noch ein anderes Leben kennenzulernen. Sie möchten die Welt entdecken, im Meer schwimmen, durch den Wald spazieren – sie hatten schon so viele schöne Geschichten von anderen Hunden gehört.
Wie sie solche Geschichten hören konnten? Alles ist miteinander verbunden und so bricht auch der Kontakt zwischen den Hunden nicht ab, auch wenn sie aus dem Gehege ausgezogen sind. Sie senden sich Bilder und packen ihre Gefühle in diese Energie.
Besonders Honey-Boy und Joseph waren sehr glücklich, denn sie wussten ganz genau, wie gut es ihrem Bruder mittlerweile geht. Sie wussten, wie gerne er sich nun streicheln lässt und auch, dass ihn jetzt sogar mehrere Familienmitglieder anfassen dürfen. Dennoch möchten Honey-Boy und Joseph gerne im Gehege bleiben. Auch wenn sie sehen, wie ihr Bruder Vertrauen zu seinen Menschen fassen konnte, ist ihnen eine solche Reise zu risikoreich. Wer weiß schon, ob sie auch so geduldige Menschen finden würden, die ihnen nichts abverlangen, was sie nicht zu geben bereit sind.
Auch Frankie erzählte vom Glück seiner Geschwister. Doch in ihm weckten all diese Bilder, die sie ihm schickten, ein unglaubliches Verlangen, auch ein solches Leben führen zu dürfen. Er war schon recht traurig, dass er als einziger zurückbleiben musste.
Es gab so viele Geschichten zu erzählen. Mehrere Tage hintereinander saßen wir mit den Hunden zusammen und unterhielten uns.
Aber die wenigsten waren wirklich unglücklich. Sie hatten täglich etwas, worauf sie sich freuen konnten. Auch wenn es die tägliche Routine war, freuten sie sich jeden Tag aufs Neue auf Foteini. Sie freuten sich auf ihr Futter, sie freuten sich auf ihren Freilauf, sie freuten sich auf jede Streicheleinheit, die sie ergattern konnten. Sie waren dankbar, denn sie wussten, dass ihnen das sicher war.
Da wurde auch Klaus ganz demütig und beschwerte sich nicht mehr über zu viele Pansenbrötchen.
In dieser Woche bei Foteini schlossen wir ganz viele Freundschaften und versprachen den Hunden, ihnen ganz viele Bilder von unserer Heimreise zu senden und auch weiterhin mit ihnen in Kontakt zu bleiben.
Sollen sie doch unsere kleinen Streitereien genießen, wie ein exklusives Kinoprogramm für Gehege Bewohner …
Fortsetzung folgt ...
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