Bevor wir uns Gedanken über den Rückweg machen wollten, beschlossen Klaus und ich, noch etwas Zeit am Meer zu genießen.
Während Klaus nur wahrnahm, dass das Wasser nass und der Sand sandig ist, genoss ich diesen wunderschönen Blick über das Meer. Ich erzählte Klaus von dieser unendlichen Weite, die ich dabei fühlte – ein Gefühl von Freiheit und innerem Frieden. Doch Klaus konnte sich nicht wirklich auf diese Dinge einlassen. „ Inneren Frieden würde ich auch spüren, wenn es endlich was zu Futtern gäbe.“ Meine Güte, wenn Klausi nicht rechtzeitig was zu essen bekommt, ist er wirklich total unleidlich. Also beschlossen wir, zunächst für bessere Allgemeinstimmung zu sorgen und aßen in einer gemütlichen griechischen Taverne zu Mittag.
Als wir uns dann abends den wunderschönen Sonnenuntergang ansahen, spürte auch Klaus die Magie des Meeres. Anstatt weitere Pfotenmassagen zu nehmen, wateten wir durch das Wasser. Das Wasser umspülte liebevoll unsere Pfoten, so als würde das Meer uns in seiner unendlichen Weite willkommen heißen. Es war, als würde der Fluss des Wassers unsere Geschichten, Gedanken und Gefühle in die Welt tragen. Auf der ganzen Welt war dieser Moment zu spüren. Für einen klitzekleinen Augenblick roch weltweit das komplette Wasser nach frischem Pansenpups. Selbst in allen Wassernäpfen war dieser Geruch wahrzunehmen und schenkte besonders den Tieren in den Sheltern ein Gefühl der Hoffnung.
Was für ein magischer Moment. Klaus traten vor Rührung sogar die Tränen in die Augen. Wir sprangen durch das Wasser, tanzten am Strand und sangen fröhliche Lieder. Wir umarmten uns, packten all diese Gefühle in bunte Bilder und schickten diese Gedanken zu unseren Freunden ins Gehege. Und wir spürten, wie die Hunde dieses Gefühl von Liebe, Freiheit und Zufriedenheit in sich aufnahmen.
Es war unser letzter Abend in Griechenland. Und auch wenn Klaus und ich diesen am Strand verbrachten, war es doch ein gemeinsamer Abend mit unseren Freunden. Wir spürten sie und sie spürten uns. Diese Energie von Herz zu Herz kennt keine Distanz – sie verbindet uns alle miteinander. Glücklich und von Liebe erfüllt ließen wir den Abend ausklingen.
Als wir dann aneinander gekuschelt im Bett lagen, dachten wir noch eine Weile über unsere Reiseroute nach. „Wir fahren über Paris!“, sagte Klaus hoffnungsvoll. Ich dachte nur, diese Klugscheißerbrille hat echt keinen Wert, er wird es auch in 100 Jahren nicht begreifen, dass Paris nicht auf der Strecke liegt. Zu müde, um es ihm ein weiteres Mal zu erklären, drehte ich mich um und stellte mich schlafend. Ich überlegte noch eine Weile, welche Städte auf unserem Weg lagen und schlief dann doch bald ein.
Ich war gerade eingeschlafen, da erschien sie mir wieder, diese Raphaela:
„Denkt nicht so viel über die Route und die Städte nach. Der Weg ist das Ziel. Genießt doch einfach mal jeden schönen Moment und werft einen Blick auf all die kleinen Wunder der Natur. Ich wünsche euch eine erholsame Rückreise!“
Wie Recht diese Raphaela doch schon wieder hatte. Es gibt doch so viel mehr zu erleben als die Dinge, die in den Reiseführern zu finden sind. So machten wir uns - natürlich nach einem reichlichen Frühstück – ohne große Pläne auf die Reise und ließen uns überraschen. Überraschen von einem Leben im Augenblick, einem Leben im Jetzt …
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